Kaiserschnittnarbe richtig pflegen
Kaum zu glauben: Irgendwann wird wahrscheinlich nur noch ein schmaler Strich an den Kaiserschnitt erinnern. "Das ist sehr gut möglich, wichtig ist, dass die Frauen die Narbe rechtzeitig pflegen und die Behandlung mit dem Arzt individuell abstimmen", erklärt Apotheker Volker König aus Schmalkalden. Er und seine Mitarbeiter kennen sich mit dem Thema aus: Die zertifizierte babyfreundliche Apotheke ist auf die Beratung von Schwangeren und frisch Entbundenen spezialisiert. Bei Problemen mit geburtsbedingten Narben empfiehlt Volker König, auch eine Hebamme heranzuziehen. Hier erklärt der Apotheker, wie Frauen zu Hause die Heilung fördern:
Größe der Narbe
Der Arzt setzt die Naht in der Regel entlang der Schamhaargrenze. Dort wird sie später von Slip oder Bikinihose verdeckt. In den ersten Wochen ist die zehn bis 14 Zentimeter lange Narbe noch rot und wulstig. Im Lauf der Zeit flacht sie ab und ist nur noch als heller Strich erkennbar. Das Narbengewebe fühlt sich auf Dauer etwas fester an als die umgebende Haut.
Hygiene
Vor allem in den ersten zwei Wochen waschen Sie sich bitte immer gründlich die Hände, bevor Sie die Narbe anfassen. Wenden Sie desinfizierende Cremes nur in Absprache mit Arzt oder Hebamme an.
Heilungsdauer
Äußerlich verheilt die Wunde normalerweise innerhalb von zehn bis 14 Tagen. Dass die Kaiserschnittnarbe am Anfang wehtut, ist ganz natürlich. Schließlich wurden bei der OP mehrere Gewebe- und Muskelschichten sowie Nerven durchtrennt. Deshalb kann die Narbe druckempfindlich sein, oder sie brennt und juckt, während sie heilt. Manchmal fühlt sich das Areal um die Narbe herum auch für einen längeren Zeitraum taub an.
Das können Sie tun
Massieren: Haben sich die Fäden aufgelöst, dürfen Sie die Narbe täglich ein- oder zweimal behutsam mit pflanzlichem Öl (zum Beispiel Mandel, Lavendel, Weizenkeim) oder einer speziellen Narbensalbe/-creme massieren. Das fördert die Durchblutung und die Selbstheilungskräfte der Haut und macht das Gewebe geschmeidig. "Ist der Wundschorf abgefallen, können Sie die Narbe auch mit einer weichen Babyhaarbürste massieren", so König.
Die Wundheilung verläuft bei jeder Frau anders, abhängig von Faktoren wie Hautstruktur, Alter und Stoffwechsel. "Bei sehr erhabenen oder großen Narben können Silikonfolien die Wundheilung verbessern. Untersuchungen bestätigen einen positiven Effekt. Allerdings erfordert die Anwendung viel Geduld, da sie lange dauert. Außerdem ist sie recht kostspielig", sagt der Apotheker.