Logo der Apotheken Umschau

1. Wann sollte man sich einen Treppenlift anschaffen?

Wer einen Rollator oder Rollstuhl braucht, kann mithilfe eines Treppenlifts weiterhin in den eigenen vier Wänden leben. Wenn die Beine schwächer werden, kann ein Treppenlift Stürze verhindern und die Selbstständigkeit erhalten.

2. Lässt sich jede Treppe mit einem Treppenlift ausstatten?

Im Innenbereich lässt sich an so gut wie jede Treppe ein Treppenlift bauen, egal ob es sich um eine gerade verlaufende oder eine Wendeltreppe handelt. Nur eines ist wichtig: In einem Privathaus muss die Treppe mindestens 80 Zentimeter breit sein. In Mietshäusern sollte die Treppe je nach Landesbauverordnung mindestens einen Meter oder sogar noch breiter sein. Denn auch nach dem Einbau des Treppenlifts müssen Fußgänger den Handlauf der Treppe gut erreichen können. Halten Sie schriftlich fest, dass die amtlichen Baubestimmungen eingehalten werden bevor Sie den Treppenlift bestellen. Der Anbieter sollte Sie dabei unterstützen: Er ist verpflichtet, den Kunden über Prüf- und Zulassungsverfahren aufzuklären und – ­falls notwendig – sämtliche Genehmigungen einholen.

3. Ist der Einbau auch in einem Mietshaus möglich?

Soll ein Treppenlift in ein Mehrfamilienhaus eingebaut werden, muss vor dem Einbau der Hauseigentümer zustimmen. Wohnungsbaugesellschaften sind meist verständnisvoll und haben nichts dagegen. Zieht der Mieter aus, muss er den Treppenlift wieder abbauen lassen. Falls es mit dem Vermieter Probleme gibt, geben Sie nicht gleich auf: Das Landgericht Duisburg entschied vor einigen Jahren, dass ein Vermieter den Lifteinbau dulden muss, wenn der Mieter ohne Hilfe seine Wohnung nicht mehr verlassen kann.

4. Welcher Treppenlift ist der passende?

Je nach Anbieter sind unterschiedliche Antriebssysteme und Steuerungen auf dem Markt – vergleichen lohnt sich! Grundsätzlich besteht ein Treppenlift aus einer oder mehreren Führungsschienen, einem Antrieb und einem Liftsessel mit Armlehnen und Fußstützen. Bedient wird der Lift über einen Hebel in der Armlehne oder per Funkfernbedienung.

Für Menschen mit leichter Gehbehinderung, die selbstständig sitzen können, oder für Rollstuhlfahrer, bei denen ein Wechsel vom Rollstuhl in den Sitz möglich ist, kommt ein Treppenlift mit Sessel infrage. In diesem Fall muss am oberen und unteren Ende der Treppe genug Platz für das Umsetzen in den Rollstuhl sein. In manchen Fällen eignet sich für Rollstuhlfahrer auch eine Plattformlösung. Der Lift kann dann ohne fremde Hilfe genutzt werden.

Auch bei der Montage gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Der Treppenlift kann an der Wand des Treppenhauses oder am Geländer angebracht werden. Bei einer Wendeltreppe sollte der Lift an der Innenseite der Treppe verlaufen, damit Fußgänger den äußeren, also den breiteren Bereich der Stufen nutzen können. Das gleiche gilt, wenn der Lift über mehrere Etagen verläuft. Aus Sicherheitsgründen sollte der Lift mit Notfallalarm und selbst bedienbarer Notabsenkvorrichtung ausgerüstet werden.

5. Wo gibt es gute Beratung?

Für eine neutrale Beratung können Sie sich an die Wohnberatungsstellen wenden, die es in praktisch allen Städten gibt und kostenlos über barrierefreien Umbau und mögliche Zuschüsse informieren. Außerdem kann ein Mitarbeiter der Wohnberatungsstelle vor Ort die Lage prüfen und Alternativen zum Treppenlift vorschlagen.

6. Was muss man beim Kauf beachten?

Vor dem Kauf sollten Sie die unterschiedlichen Anbieter, die Antriebsysteme und die Preise vergleichen. Holen Sie sich am besten von mehreren Firmen Kostenvoranschläge ein. Erkundigen Sie sich auch nach den Garantieleistungen und den Wartungskosten. Falls von der zuständigen Baubehörde gefordert, muss die Firma eine Baugenehmigung und eine Prüfbescheinigung vorlegen. Darum kümmert sich die Firma.

Bezahlen Sie die Gesamtsumme erst, wenn alle Unterlagen vorhanden sind und der Treppenlift einwandfrei funktioniert. Achten Sie außerdem darauf, dass der Einbau durch eine Fachfirma vorgenommen wird. Das ist wichtig, damit Ihnen alle Zuschüsse zustehen. Zusätzlich sollten Produkt- und Montagemängel mindestens zwei Jahre lang kostenfrei beseitigt werden. Lassen Sie das in den Vertrag aufnehmen.

7. Wann gibt es Zuschüsse?

Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen Maßnahmen zur Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden. Falls ein Pflegegrad vorliegt, ist die Pflegekasse der richtige Ansprechpartner. Wichtig: Der Pflegegrad muss vor dem Einbau beantragt und genehmigt werden, denn ohne Pflegegrad kann die Pflegeversicherung keinen Zuschuss gewähren.
Gut zu wissen: Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, weitere Zuschüsse zu bekommen. Die Mitarbeiter der Wohnberatungsstelle können Sie hierzu informieren.

8. Welche Kosten fallen an?

Ein Treppenlift wird immer der Treppe angepasst. Bei kurzen, geraden Treppen ist das einfacher. Bei langen, gewendelten Treppen, die über mehrere Stockwerke führen, deutlich schwieriger. Daher können die Preise stark schwanken: Sie müssen mit circa 4.000 Euro bis rund 14.000 Euro und mehr rechnen. Besteht ein Pflegegrad, zahlen die gesetzlichen Kassen bis zu 4.000 Euro Zuschuss pro Maßnahme. Leben mindestens vier pflegebedürftige Menschen in einer gemeinsamen Wohnung, kann der Zuschuss maximal bis zu 16.000 Euro (4 x 4.000 = 16.000) betragen. Leben mehr als vier pflegebedürftige Menschen in diesem Haushalt, wird der Maximalbetrag auf die Pflegekassen der Personen aufgeteilt.

Auch wenn Sie einen gebrauchten Treppenlift kaufen, wird der Zuschuss gewährt. Achtung: Den Einbau muss dennoch eine Fachfirma übernehmen. Für gebrauchte Anlagen muss die Firma ebenfalls zwei Jahre Gewährleistung einräumen. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Treppenlift zu mieten. Fragen Sie beim Händler nach. Ein weiterer Posten sind die Wartungskosten. Da viele bewegliche Teile verbaut sind, kann eine jährliche Wartung sinnvoll sein. Zwischen den Anbietern gibt es Preisunterschiede – ein Vergleich lohnt sich. 

9. Woran erkennt man einen guten Anbieter?

Präzise Planung, eine gute technische Umsetzung und kundenfreundlicher Service sind beim Einbau eines Treppenlifts besonders wichtig. Geraten Sie an eine schlechte Firma, können sich technische Probleme und Sicherheitsmängel häufen. Darauf müssen Sie beim Anbieter achten, damit es keine Probleme gibt:

Woran erkennt man einen guten Treppenlift-Anbieter?