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In jedem Haushalt gibt es Stromfresser, welche die Stromrechnung in die Höhe treiben: ein elektrischer Handtuchhalter, der auch im Sommer Handtücher wärmt, ein Kühlschrank, der zu kalt eingestellt ist oder der Wasserboiler, der sich regelmäßig aufheizt, auch wenn nur morgens und abends warmes Wasser nötig ist. Es zahlt sich aus, die eigenen Stromfresser im Haushalt genauer unter die Lupe zu nehmen, denn oft sind es Gewohnheiten oder Fehlentscheidungen beim Gerätekauf, die unnötig die Stromrechnung belasten.

Rund 2200 Kilowattstunden (kWh) Strom verbraucht in Deutschland ein Zwei-Personen Haushalt in einem Mehrfamilienhaus. Wer in einem Haus lebt, verbraucht wegen der größeren Wohnfläche und dem Einsatz von elektrischen Gartengeräten ca. 1000 kWh mehr Strom. Wird das Warmwasser für Küche und Bad elektrisch erhitzt, kommen rund 1000 kWh im Jahr hinzu. Bei einem Strompreis von 29 Cent je KWh fielen so jedes Jahr fast 640 Euro beziehungsweise 930 Euro an Stromkosten in einer Wohnung an und 930 Euro beziehungsweise 1220 Euro in einem Einfamilienhaus.

Kostenfalle Dauerbetrieb

Ein großer, jedoch meist von Hausbesitzern unbeachteter Stromfresser ist die Heizungspumpe. Sie pumpt regelmäßig warmes Wasser vom Kessel in die Rohrleitung – ist sie falsch eingestellt oder veraltet, kann das übers Jahr gerechnet mehrere Hundert kWh Strom extra kosten. Seit Anfang 2013 dürfen nur noch Hocheffizienzpumpen eingebaut werden. Hier lohnt sich beim nächsten Heizungscheck eine Überprüfung durch den Heizungsmonteur, der eine veraltete Pumpe gegen eine energiesparende austauschen sollte. 

Besonders bei Elektrogeräten, die im Dauerbetrieb laufen, muss man genauer hinsehen. Bei Kühlschrank und Tiefkühltruhe sollte man auf die Temperatureinstellung achten: Für einen Kühlschrank sind sieben bis acht Grad ideal, in einer Tiefkühltruhe sollten minus 18 Grad herrschen – kälter muss es nicht sein, denn jedes Grad weniger kostet zusätzlich Energie. Das ist auch der Grund, weshalb noch warme Speisen nicht zum Abkühlen in den Kühlschrank sollten, denn das kann den Stromverbrauch kurzfristig um 20 Prozent ansteigen lassen.

Wichtig beim Neukauf ist, auf die passende Größe zu achten: Singles kommen bei einem Kühlschrank meistens mit 100 bis 140 Liter Volumen aus, bei einer vierköpfigen Familie rechnet man mit 50 Litern Volumen pro Person. 100 Liter mehr Nutzvolumen steigern den Energieverbrauch eines Kühlschranks um 20 Prozent.

Wer wenig auf Vorrat einfriert, kommt mit ungefähr 20 bis 30 Liter pro Person bei einem Gefriergerät aus. Für große Vorratsmengen rechnet man pro Person 80 bis 100 Liter Fassungsvermögen.

Bye bye Standby

Etwa 25 Prozent des Stroms in einem Haushalt verbrauchen Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik im Schnitt: Sind TV und DVD-Player, Laptop, Receiver und Spielekonsole allzeit im Standby-Modus, verbrauchen sie zwar wenig, aber durchgehend Strom.

Auch Netzteile von Akku-Rasierern, Handys oder Elektro-Zahnbürsten ziehen im Leerlauf Strom. Das merkt man auch daran, dass die Netzteile warm werden, selbst wenn kein Gerät an ihnen hängt. Tag für Tag ist das nicht viel, bei der Anzahl der Geräte und über das Jahr gerechnet, summieren sich aber auch hier die Kilowattstunden.

Deshalb ist es finanziell und ökologisch sinnvoll, auf Dauerbereitschaft zu verzichten und die Netzteile nach jedem Ladezyklus vom Stromnetz zu nehmen. Damit man nicht immer den Stecker ziehen muss, gelingt das am einfachsten über eine Steckerleiste mit Schalter.

Energie optimal einsetzen

Große Stromfresser wie Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler nicht halb leer laufen lassen, um sie optimal zu nutzen. Auch die Temperatureinstellung spielt beim Stromverbrauch der Geräte eine große Rolle: Wer öfter mit 30 Grad anstatt mit 60 Grad wäscht und auch beim Geschirrspüler das Ökoprogramm wählt, spart langfristig.

Bei schönem Wetter die Wäsche am besten auf der Leine trocknen. Wer dazu keine Möglichkeit hat, der sollte bei der Neuanschaffung einen Kondenstrockner mit Wärmepumpe kaufen. Dieser benötigt nur noch halb so viel Energie wie herkömmliche Kondens- oder Ablufttrockner. Wer zweimal die Woche einen Strom sparenden Trockner benutzt, zahlt pro Jahr rund 60 Euro weniger an Stromkosten.

Energiesparlampen rechnen sich

Herkömmliche Glühbirnen werden zwar nicht mehr verkauft, jedoch sollte man alte Glühbirnen konsequent gegen Energiesparlampen oder LED-Lampen austauschen: Fünf Stunden Brenndauer einer klassischen 100-Watt-Glühlampe kosten etwa 14 Cent. Eine vergleichbare Energiesparlampe mit 15 Watt verbraucht Strom für zwei Cent. Ähnlich sparsam sind LED-Lampen.

Trotz der höheren Anschaffungskosten summiert sich die Einsparung der Lampe über ihre Lebenszeit hinweg: Wer etwa sechs Euro für die Anschaffung einer Energiesparlampe investiert, spart über die Lebensdauer der Lampe mehr als 80 Euro Stromkosten. Wichtig: Nicht sofort mit dem Hausmüll entsorgen, sondern die Angaben auf der Birne beachten.

Auf Energieeffizienzklasse achten

Seit 1998 müssen Großgeräte im Haushalt wie Kühlschrank, Tiefkühltruhe oder Waschmaschine mit einem einheitlichen Label zur Energieeffizienz gekennzeichnet werden. Je nach Gerätetyp steht  "A+++" für das sparsamste Gerät, in anderen Fällen nur ein "A". Entscheidend ist, wie weit das Gerät auf der abgebildeten Skala im grünen Bereich liegt.

Zusätzlich sollte man auch auf den absoluten Energieverbrauch achten. Er wird angegeben als "Kilowattstunden pro Jahr". Schon kleine Unterschiede können sich über die lange Lebensdauer von Großgeräten wie Kühlschrank, Tiefkühltruhe und Waschmaschine auszahlen, sodass Sie trotz höherer Anschaffungskosten sparen.