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Was bedeutet es heute, alt zu sein? Auf diese Frage eine allgemeingültige Antwort zu finden, dürfte schwierig bis unmöglich sein. Menschen über 60 bilden keine einheitliche Gruppe, sondern sind so unterschiedlich wie andere Altersgruppen auch.

Eines ist aber klar: Das Bild vom Alter als einer Zeit der Defizite, die von Gebrechlichkeit und Krankheit geprägt ist, gehört längst der Vergangenheit an. Ältere Menschen sind heute gesünder und unternehmungslustiger als jemals zuvor.

Mancher 70-Jähriger ist fitter als ein 30-Jähriger

Natürlich ist der durchschnittliche Körper mit 65 Jahren nicht so beweglich wie mit Anfang zwanzig. Und Fremdsprachen lassen sich nicht mehr so leicht erlernen wie noch zu Schulzeiten. Das hält ältere Menschen aber nicht davon ab, alle diese Dinge trotzdem zu tun. Außerdem ist so mancher 70-Jähriger heutzutage fitter als ein 30-Jähriger. Im Vergleich zu Jüngeren können Ältere zudem häufig gelassener mit ihren eigenen Grenzen umgehen.

Senioren fühlen sich in Deutschland rund zehn Jahre jünger als es ihrem biologischen Alter entspricht. Das hat zum einen sicherlich mit dem medizinischen Fortschritt zu tun. Zum anderen aber auch, dass diese Generation stärker mitten im Leben steht als ihre Vorgänger und mit ihrem aktivem Lebensstil selbst viel dazu beiträgt, der Biologie ein Schnippchen zu schlagen.

Viele Menschen arbeiten heute über das Rentenalter hinaus. Auch wenn in einigen Fällen finanzielle Gründe eine Rolle spielen, haben viele schlicht keine Lust, den Lebensabend untätig zu verbringen. Andere suchen sich ein erfüllendes Hobby oder ein Ehrenamt. Laut der Generali-Altersstudie von 2013 engagiert sich fast die Hälfte der 65- bis 85-Jährigen für die Gemeinschaft. Außerdem ist diese Gruppe im Schnitt an fünf von sieben Tagen in der Woche außer Haus unterwegs. Von Stubenhockern also keine Spur.

Glücklich im Alter

Vieles kann, wenig muss – die Freiheiten nach dem Renteneintritt führen dazu, dass 65-Jährige im Durchschnitt glücklicher sind als Menschen um die fünfzig, einem Alter, in dem die meisten sich durch Beruf und Kinder ständig unter Druck gesetzt fühlen.

Das alles bedeutet nicht, dass Ältere das Leben dauernd durch die rosarote Brille betrachten, Krankheit und Pflegebedürftigkeit völlig verschwunden wären. Doch beides sind eben nur zwei von zahlreichen möglichen Facetten der Lebenswirklichkeit heutiger Senioren.

Ein Nebeneffekt dieser Entwicklungen: Die Werbeindustrie entdeckt die Alten als konsumfreudige Zielgruppe. Zwar ist der Jugendwahn unter Marketing-Fachleuten noch nicht vorbei, dennoch richten sich Kampagnen zunehmend an eine reifere Zielgruppe. Eine Studie aus dem Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass drei von vier Senioren in Werbespots positiv dargestellt werden.

Darüber hinaus zeichnen Fernsehen und Zeitungen mittlerweile häufig ein differenziertes Bild von Menschen. Das sind deutliche Anzeichen für den gesellschaftlichen Wandel. Vielleicht tragen die Medien auf diese Weise dazu bei, das Klischee vom griesgrämigen Senior in seinem Schaukelstuhl endgültig zu Grabe zu tragen. Zeit dafür wäre es.

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