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ich pflege...

meine Frau. Sie leidet an einem Hirnschaden. Nach einem besonders schlimmen Schub war sie wie ein zweijähriges Kind, konnte nicht viel mehr sagen als "Cola" und "schlafen". Mittlerweile reagiert sie wieder, aber nur wenig. Besserung, sagen die Ärzte, gibt es keine. 130 Stunden im Monat kommt ein Pflegedienst zu uns, den Rest mache ich allein. Ich tue das nicht nur aus Liebe, sondern auch aus Anstand. Angehörige lässt man nicht im Stich.

Das strengt mich an 

Wir wurden einmal aus einem Restaurant geworfen, weil die Damen am Nebentisch meine Frau "unästhetisch" fanden. Das macht mich wütend. Ich lasse nicht zu, dass meiner Frau die Würde genommen wird. Das ist das Einzige, was sie hat.

Das gibt mir Kraft

In den zwölf Jahren, die ich meine Frau pflege, habe ich das keinen Tag lang bereut. Sie hat immer wieder gute Phasen, urplötzlich. Bei Fernsehsendungen reagiert sie, wenn sie die Schauspieler erkennt. Wenn ich von unseren Urlauben auf Gran Canaria erzähle, erinnert sie sich auf einmal an das Hotel. Manchmal lächelt sie mich auch an und sagt: Ich liebe dich!

Mein Tipp für andere

Befasst euch mit der Krankheit, übernehmt die Pflege nicht des Geldes wegen, nehmt Hilfe an. Und seid euch im Klaren: Man muss auf vieles verzichten.