Pflegende Angehörige haben nie Feierabend. Wer einen lieben Menschen pflegt, muss ihn oft nachts lagern oder zur Toilette begleiten. Vielen Angehörige fällt auch das Einschlafen wegen der eigenen Sorgen schwer. Was tun? Schlaf-Coach Christine Lenz erklärt, was gegen Schlafprobleme hilft.
Im Alter und auch bei Demenz braucht der Mensch weniger Schlaf als früher – oft nur sechs Stunden. Dazu kommt, dass die innere Uhr durch die Erkrankung aus dem Takt gerät. Beim "Sundowning" sind demenzkranke Menschen am späten Nachmittag oder abends getrieben und orientierungslos. Auch in der Nacht werden viele unruhig. Das kann helfen:
Gerade ältere, pflegebedürftige Menschen sollten mit Schlaftabletten vorsichtig umgehen. Wer sie regelmäßig nimmt, kann abhängig werden. Außerdem stürzen Senioren unter dem Einfluss von Schlaftabletten oft leichter.
Mein Mann hat Angst im Dunkeln. Manchmal steht er mitten in der Nacht auf und macht alle Lichter an. Ich habe sieben LED-Kerzen angebracht, die im Wechsel angehen und die ganze Nacht leuchten. Seitdem ist es besser geworden.
Viele pflegende Angehörige vergessen ihre eigene Gesundheit. Wenn Sie über längere Zeit nicht schlafen können, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt. Vielleicht steckt eine Erkrankung dahinter, z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Depression. Auch eine Schlafapnoe kann schuld daran sein, dass Sie sich tagsüber erschöpft fühlen. Dabei kommt es im Schlaf immer wieder zu Atemaussetzern. Die Nacht ist nicht erholsam - wer betroffen ist, ist am Tag oft schlapp und unkonzentriert.
Fachliche Beratung:
Christine Lenz arbeitete als Krankenschwester und hat sich auf Schlafmedizin spezialisiert. Seit fünf Jahren arbeitet sie als Schlafcoach und berät auch Angehörige mit Schlafproblemen.