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Ich pflege...

meinen Mann. Er hatte mit 28 Jahren einen Hirnstamminfarkt. Mit so etwas rechnet man in dem Alter nicht, alle Pläne waren hinfällig. Anfangs war er mal einen Tag am Wochenende zuhause. Wir wollten sehen, ob es daheim mit der Pflege klappt. Und das hat es. Ich wollte das gern schaffen – nicht aus Mitleid, sondern aus Liebe.

Mein Mann ist vom Hals abwärts gelähmt. Er ist interessiert und intelligent, aber kann nur über die Augen kommunizieren. Jahrelang haben wir mit einem selbstentwickelten Code kommuniziert. Zum Glück haben wir die unterstützte Kommunikation entdeckt: einen Sprachcomputer, den mein Mann mit den Augen steuern kann. So kann er sprechen, E-Mails schreiben, sogar die Haustür öffnen. Das Beste: Zwischen uns sind wieder tiefergehende Gespräche möglich!

Das strengt mich an

Ich finde das Leben nach der Uhr schlimm. Jeder Tag ist durchgetaktet. Ich bin ein strukturierter Mensch, aber das fällt mir schon schwer. Etwa wenn Freunde sagen: Kommt auf einen Kaffee vorbei! Das geht bei uns nicht spontan: Es dauert zwei, drei Stunden, meinen Mann fertig zu machen.

Das gibt mir Kraft

Nähen ist mein Yoga, und der Garten ist mein Hobby. Außerdem gönne ich mir regelmäßig Auszeiten. Wie wichtig das ist, hat mir ein Zusammenbruch vor einiger Zeit gezeigt. Wir planen von langer Hand, dass ich Urlaub an der Nordsee machen kann – mein Mann ist dann in einer tollen Kurzzeitpflege-Einrichtung. Ich sage immer: Ich liebe ihn 48 Wochen im Jahr, und vier Wochen liebe ich nur mich.

Mein Tipp für andere

Ohne Mediboxen würde bei uns nichts funktionieren! Das sage ich auch unseren Apotheken-Kunden immer. Das erleichtert den Alltag, gerade, wenn man mehrere Medikamente braucht. So habe ich immer die Übersicht: Hat mein Mann die Tabletten genommen?