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Manchmal ist es wie verhext: Da kannte man jahrzehntelang die Telefonnummer des alten Schulfreunds auswendig, doch jetzt will sie einem auf einmal nicht einfallen. Ist das eine Gedächtnislücke oder Anzeichen einer beginnenden Demenz? Egal ob Sie die Vergesslichkeit bei sich selbst feststellen, oder bei Ihrem Partner – sie macht Angst.

Die Angst vor Demenz ist in vielen Fällen unbegründet. Doch für den Patienten ist eine frühe Diagnose ein Vorteil – besonders bei der häufig auftretenden Alzheimer-Demenz. "Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, aber Medikamente können besonders zu Beginn mit einer Therapie das Fortschreiten verlangsamen", sagt Psychologin Prof. Susanne Zank, ehemals Präsidentin der Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie.

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Betreuung

Demenz: Gegen das Vergessen

Der fortschreitende Gedächtnisverlust macht vielen Angst. Doch es lohnt sich, frühe Anzeichen ernst zu nehmen und die vielfältigen Therapien in jeder Phase zu nutzen zum Artikel

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Alzheimer Krankheit

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Erste Anzeichen können Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis und Probleme bei der Orientierung sein. "Betroffene und Angehörige bemerken, dass etwas nicht stimmt", sagt Zank. "Häufig werden solche Vorfälle aber bagatellisiert. Die Zeichen sollte man ernst nehmen und sich untersuchen lassen", rät die Expertin.

Erste Anzeichen einer Demenz:

• Betroffene können sich Neues nur schwer merken.

• Dinge, die eigentlich keine Probleme bereiten, fallen plötzlich schwer – etwa Autofahren.

• Auch Sprach-, Orientierungs- und Urteilsvermögen können infolge einer Demenz schwinden: Der Betroffene findet zum Beispiel nach dem Einkaufen nicht mehr nach Hause.

• Die Persönlichkeit kann sich wandeln: Ruhige, höfliche Menschen werden unter Umständen aggressiv.

Fällt Ihnen ein oder mehrere Anzeichen bei Ihrem Partner auf, sollten Sie das Thema ansprechen, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Psychologin Zank rät dazu, einen ruhigen Moment abzuwarten und Vorwürfe zu vermeiden. Besser ist es, im Gespräch konkrete Beispiele zu nennen, an denen man erkennt, dass sich das Verhalten stark verändert hat. "Am Ende des Gesprächs kann der Vorschlag stehen, gemeinsam eine Gedächtnissprechstunde zu besuchen – das ist als erste Anlaufstelle das Beste", rät Psychologin Zank. Aber auch Ihr Hausarzt hilft Ihnen weiter.

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Um Gedächtnislücken im Alter möglichst vorzubeugen, kann jeder selbst aktiv beitragen, indem er sich gesund und ausgewogen ernährt, abwechslungsreiche und geistig fordernde Hobbys pflegt und sich regelmäßig bewegt. Wichtig ist es auch, Freunde zu treffen, denn der Kontakt mit anderen Menschen regt den Geist an. Eine Demenzerkrankung kann so aber leider nicht verhindert werden.

Psychologin Prof. Susanne Zank

Demenz: Die Diagnose ist wichtig

In der Gedächtnissprechstunde arbeiten Spezialisten. Sie können durch Gespräche, Bluttests und moderne Diagnoseverfahren eine Demenz oder auch eine andere Krankheit erkennen. Klicken Sie hier für eine Zusammenstellung von Gedächtnissprechstunden und Gedächtnisambulanzen, nach Postleitzahlen geordnet.

Weitere mögliche Ursachen für Vergesslichkeit:

Weitere Ursachen für Vergesslichkeit

Bei Demenz: Woran Sie jetzt denken sollten

Spätestens, wenn die Diagnose Demenz feststeht, sollte man sich um wichtige rechtliche Angelegenheiten kümmern. Bei einer Demenz im Anfangsstadium ist der Erkrankte meist noch geschäftsfähig. Gemeinsam mit einem Notar kann er seinen Nachlass regeln und sich um die Vorsorge kümmern, etwa mit einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht.

Einen Überblick und Orientierung zum Thema Demenzerkrankung geben Internetplattformen wie www.deutsche-alzheimer.de, www.wegweiser-demenz.de

Über konkrete Entlastungsangebote für Angehörige von demenzkranken Menschen informieren Beratungsstellen und Pflegestützpunkte vor Ort und Internetplattformen wie www.netzwerkstelle-demenz.de

Mit der neuen IPad-App ADPS können Sie in einem zehnminütigen Test selbst Ihr Alzheimer-Risiko testen. Die Entwicklung der App wurde vom Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) gefördert.