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1. Die beste Zeit zum Entrümpeln

Ganz ehrlich: Die beste Zeit gibt es nicht. Es gibt aber deutliche Anzeichen dafür, dass die Zeit reif ist, um aktiv zu werden. Wenn Sie sich mit den vielen Dingen, die Sie umgeben, nicht mehr wohl fühlen, sollten Sie sich entscheiden, was Sie wirklich brauchen und worauf Sie gut verzichten können. Auch wenn der Platz eng wird, wenn Sie nach Dingen suchen müssen, wenn Räume und Möbelstücke nicht benutzt werden können, weil sie zu voll sind, sollten Sie anfangen, großzügig auszumisten.

2. Entrümpeln tut gut

Eine übersichtliche und klare Umgebung ist eine gute Voraussetzung, um innerlich zur Ruhe zu kommen. Deshalb tut es den meisten Menschen gut, Ordnung in ihrem Umfeld zu schaffen. Stellen Sie sich vor, wie übersichtlich und ordentlich danach alles sein wird und achten Sie auf "gute und schlechte" Entrümpelungstage: An emotional labilen Tagen, an denen man dazu neigt alles festzuhalten, hat Entrümpeln wenig Sinn.

3. Realistisch planen

Die einen nehmen sich einen Tag frei, bestellen den Sperrmüll und entrümpeln dann per Hauruckaktion. Viele tun sich aber leichter, nach und nach Ordnung zu schaffen. Entrümpeln kann nicht nur befreiend, sondern auch anstrengend sein. Deshalb sollte man sich nicht zu viel auf einmal vornehmen.

Um den Überblick zu bewahren, kann man mit einer Kommode anfangen, mit dem Schrank oder sich ein Zimmer vornehmen. Wichtig: Setzen Sie sich realistische Ziele, damit Sie am Ende des Tages ein Erfolgserlebnis für sich verbuchen können.  

4. Auswählen: Was kann weg?

Beim Entrümpeln muss man sich entscheiden: Was soll bleiben? Was kann weg? Um sich diese Entscheidung leichter zu machen, können Sie sich fragen: Wann habe ich den Gegenstand zuletzt benutzt? Welche Rolle spielt er für mich? Warum fühle ich mich verpflichtet, ihn aufzuheben? Ist er heute noch wichtig für mich? Welche Gefühle weckt er in mir?

Menschen tun sich schwer, Sachen wegzugeben, weil sie Emotionen damit verbinden. Manche Sachen machen einem aber auch ein schlechtes Gewissen, weil sie etwas fordern: Sie wollen repariert, gelesen oder verwendet werden. Wenn es unwahrscheinlich ist, dass etwas benützt wird, dann sollte man sich davon trennen. Das Gute daran: Mit dem Gegenstand verschwindet auch das schlechte Gewissen.

5. Ordnung durch Kisten

Entrümpeln bedeutet nicht, alles in die Mülltonne zu werfen. Viele Dinge, für die man selbst keine Verwendung mehr hat, können andere gut gebrauchen. Eine Idee: Beschriften Sie deswegen beim Ausmisten fünf verschiedene Kisten mit den Worten "Verschenken", "Reparieren", "Verkaufen", "Wegwerfen" und "Weiß nicht".

  • Alles, was in der Reparieren-Kiste ist, sollte binnen der nächsten Wochen in Ordnung gebracht werden. Setzen Sie sich dafür am besten einen festen Termin.
  • Falls die Sachen nicht repariert sind, wandern sie in die Wegwerf-Kiste. Alles, was kaputt ist und sich nicht reparieren lässt, kommt weg.
  • Die Dinge in den Verschenken- und Verkaufen-Kisten finden beim nächsten Flohmarkt neue Besitzer. Wer selbst nicht auf den Flohmarkt geht, kann die Sachen im Internet anbieten oder per Kleinanzeige an Selbstabholer oder Händler loswerden. Bei Kleiderkammern und Annahmestellen von Wohltätigkeitsverbänden können Sie gut erhaltene Kleidung und Sachspenden abgeben.
  • In die Weiß-nicht-Kiste kommen alle Dinge, bei denen Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie diese noch brauchen. Wenn ein oder maximal zwei Jahre vergangen sind und Sie nichts aus dieser Kiste vermissen, können die Sachen weg.

6. Von klein nach groß entrümpeln

Erst in den Schubladen, Kommoden und Schränken ausmisten, dann auf den Oberflächen. So schaffen Sie Raum für die Dinge, die im Zimmer liegen und nach einem festen Platz suchen. Außerdem ist es anfangs leichter, eine Schublade zu entrümpeln, als das ganze Wohnzimmer. So bereiten Sie auch ein schnelles Erfolgserlebnis, das zu größeren Taten anspornt.

7. Sachen der Kinder abholen lassen

Ihre Kinder sind bereits ausgezogen und führen einen eigenen Haushalt? Falls Sie aus Ihrem Keller und Speicher kein Endlager für Zurückgelassenes machen möchten, ist es höchste Zeit, dass die Dinge abgeholt werden. Besprechen Sie das mit Ihren Kindern und setzen Sie ihnen eine angemessene Abholfrist. Kündigen Sie auch an, dass Sie die Sachen weggeben, falls die Kisten und Kartons nicht abgeholt werden. Jetzt ist es an den Kindern, eine Entscheidung zu fällen.

8. Sachen des verstorbenen Partners

Persönliche Gegenstände des verschiedenen Partners können die Erinnerung wachhalten und helfen, den Verlust zu verarbeiten. Sie können aber auch zur Belastung werden und verhindern, dass man den Blick nach vorne richtet. Wann schließlich die Zeit reif ist, sich von einigen dieser Gegenstände zu trennen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Wenn es soweit ist, ist es hilfreich, Verwandte zu fragen, was sie als Erinnerungsstück an den Verstorbenen haben möchten. Das Weggeben fällt leichter, wenn man weiß, dass die Sachen für andere einen Sinn ergeben.

9. Unterstützung beim Entrümpeln 

Entrümpeln fällt vielen Menschen schwer. Denn Dinge sind nicht nur Dinge, sie sind mit Emotionen behaftet. Deshalb ist es oft schwierig, zu entscheiden, was man weggeben kann und was nicht. Wer Probleme hat, diese Entscheidungen alleine zu fällen, sollte sich mit einer vertrauten Person ans Entrümpeln machen oder sich an einen Profi wenden: Kontakt zu sogenannten "Aufräumtrainern" findet man im Internet. Sie unterstützen einem dabei, Ordnung in die Dinge zu bringen.

10. Ansammeln vermeiden

Dafür gibt es eine Regel: Für jeden Gegenstand, der neu ins Haus kommt, muss ein anderer gehen. Das klingt hart, hat aber den Vorteil, dass man sich bei jeder Neuanschaffung mit der Frage auseinandersetzen muss: Brauche ich das wirklich? Wer es ausprobieren möchte, kann beim Kleidungskauf damit anfangen. Auch wenn Familienmitglieder, Freunde oder Verwandte ihre abgelegten Sachen loswerden wollen, darf man gerne "Nein danke" sagen.