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Nehmen Sie sich Zeit dafür. Machen Sie sich bewusst, was Ihnen genau in Ihrem häuslichen Umfeld derzeit Probleme bereitet und Abhilfe schaffen könnte. Oft sorgen bereits kleinere Veränderungen für ein besseres Wohngefühl, wie etwa eine bodengleiche Dusche oder eine Rampe vor der Tür. Vielleicht sind aufwändigere Veränderungen notwendig, weil Sie einen Rollstuhl brauchen. Prüfen Sie: Wird sich Ihre Gesundheit vermutlich verschlechtern? Ist ein großer Umbau bei Ihnen aus Platzgründen machbar? Gäbe es andere Wohnalternativen? Ziehen Sie Profis zu Rate, die Ihnen helfen, Ihre individuelle Lösung zu finden. Manche Wohnberater kommen zu Ihnen nach Hause und beraten vor Ort – in der Regel ist die Erstberatung kostenlos.

Je nach Aufwand des Umbaus können die Kosten erheblich sein – besonders wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung nach der gesetzlichen DIN-Norm 18040-2 barrierefrei umgestalten. Rechnen Sie durch, ob Sie das finanziell stemmen können.

Sie können Unterstützung beantragen. Beziehen pflegebedürftige Personen Leistungen der Pflegekasse, können sie bei Ihr einen Zuschuss bis zu 4000 Euro beantragen. Das gilt auch für Personen mit Pflegegrad 1, die kein Pflegegeld erhalten. Auch die Krankenkasse stellt auf Antrag Hilfsmittel wie etwa einen Badewannenlift zur Verfügung, wenn Ihr Arzt dies mit einer Verordnung verschrieben hat.

Bei einem altersgerechten Umbau bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Förderbank) Unterstützung in Form von günstigen Krediten (bis zu 50000 Euro Kredit) oder wahlweise Zuschüsse (bis zu 6250 Euro Zuschuss). Informationen finden Sie auf der Internetseite der Förderbank (. Fragen Sie auch bei Ihrer Hausbank nach.

Es lohnt sich auch, sich beim Wohnungsamt nach speziellen Wohnraumförderungsprogrammen zu erkundigen. Manche Bundesländer bieten sie an.

Wichtig! Stellen Sie die Anträge zur Finanzierung, bevor Sie (!) mit dem Umbau beginnen. Es kann mehrere Wochen dauern, bis Sie eine Antwort erhalten.

Wenn Sie zur Miete wohnen, müssen Sie vorher Ihren Vermieter fragen, ob er Ihren Plänen zustimmt. Das müssen Sie aber nur tun, wenn der Umbau in die Bausubstanz eingreift. Das ist etwa der Fall, wenn Sie die Badewanne durch eine bodengleiche Dusche im Bad ersetzen wollen. Informieren Sie Ihrem Vermieter genau über das Bauvorhaben. Wenn Sie glaubhaft begründen können, weshalb der Umbau erforderlich ist, muss Ihr Vermieter zustimmen. Er darf verlangen, dass Sie beim Umzug die Wohnung wieder in ihren ursprünglichen Zustand umbauen. Oftmals tut der Vermieter das nicht, weil die altersgerechten Veränderungen in der Wohnung den Wert der Immobilie steigern.

Ob ein barrierefreies Bad oder das Beseitigen von Schwellen in Ihrem häuslichen Umfeld: Es gibt viele Varianten, solche Veränderungen in die Tat umzusetzen. Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten und Preise und vergleichen Sie, statt vorschnell die erstbeste Lösung zu wählen. Auch hier kann es sich lohnen, erfahrene Wohnberater zu fragen. Je nach Absprache mit den Handwerkern müssen Sie die benötigen Neuanschaffungen vorab besorgen.

Wenden Sie sich an Handwerksbetriebe, die sich auf seniorengerechtes Wohnen spezialisiert und Erfahrung damit haben. Sie wissen zum Beispiel, wie sich etwa die DIN 18040-2-Normen für das barrierefreien Planen am besten einhalten lassen.

Zertifizierte Ansprechpartner finden Sie bei der lokalen Handwerkskammer und bei den jeweiligen Innungen der Handwerke. Idealerweise kann die von Ihnen bevorzugte Firma gleich mehrere Handwerkszweige anbieten und wurde Ihnen empfohlen.

Lassen Sie sich vorab von mehreren Handwerksbetrieben Kostenvorschläge geben und vergleichen Sie die Preise, bevor Sie die Profis beauftragen.

Je nach Umfang der Bauarbeiten können diese länger dauern. In der Zeit müssen Sie vielleicht auf Ihr Badezimmer oder Ihre Küche verzichten. Planen Sie ein, dass Sie sich für eine Woche oder länger in Ihrem Alltag anders einrichten müssen. Sie sollten dennoch gut erreichbar und oft vor Ort sein, um die Handwerksarbeiten zu beaufsichtigen und bei Fragen zur Verfügung zu stehen.

Je nach Vereinbarung stehen Ihnen Wohnberater und/oer Architekten bis zum Ende der Umbauarbeiten zur Seite, um Ihr neu gestaltetes Zuhause kritisch zu beurteilen.

Ist alles gut über die Bühne gegangen, freuen Sie sich über Ihr neues Lebensgefühl in ihren eigenen vier Wänden. Erzählen Sie anderen davon, warum sich der Umbau für Sie und Ihre Familie gelohnt hat.

Hilfe und Informationen

Auf der Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohnungsanpassung e. V. finden Sie Adressen, Informationen und Checklisten.

Darüber hinaus beraten Sie Mitarbeiter der Kommunen (Wohnberatungsstelle, Sozial- und Wohnungsamt), kirchliche und freie Wohlfahrtsverbände, Handwerkskammer und Pflegedienste sowie Seniorenbüros.

Zahlreiche Informationen finden Sie auch auf folgenden Internetseiten: www.nullbarriere.de und www.online-wohnberatung.de.

Fachliche Beratung:

Bernhard Reindl, Bereichsleiter Wohnen im Alter und bei Behinderung, Verein Stadtteilarbeit e.V., www.beratungsstelle-wohnen.de