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Es schlägt und schlägt und schlägt – das Herz ist ist unermüdlich für uns im Einsatz. Es ist der Motor, der das Blut Tag für Tag durch die Adern noch in die entlegensten Regionen des Körpers pumpt. So gelangen Sauerstoff und andere Nährstoffe, Hormone sowie Immunzellen dorthin, wo sie benötigt werden.

Ablagerungen können Gefäße verengen

Es gibt also gute Gründe, sich um den unbeugsamen Muskel zu kümmern. Denn so zuverlässig das Herz auch zu arbeiten scheint, kann es doch aus mehreren Gründen Schaden nehmen. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems können lebensgefährlich werden. Sie zählen zu den häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrieländern. Dabei ließen sich viele dieser Fälle vermeiden.

Ausgangspunkt für Herz- und Gefäßleiden sind häufig Ablagerungen aus Fett und Kalk in den Wänden von Arterien, die Gefäßwand verändert sich (Arteriosklerose, umgangssprachlich "Arterienverkalkung"). Diese Verengungen machen das Gefäß weniger elastisch und können Durchblutungsstörungen zur Folge haben. Die wichtigsten Risikofaktoren für solche Ablagerungen sind erhöhte Blutzuckerspiegel bei der Zuckerkrankheit Diabetes, ungünstige Cholesterinwerte (vor allem hohes LDL-Cholesterin), Rauchen und Bluthochdruck.

Herzinfarkt bei Verschluss der Herzkranzgefäße

Gefährlich wird es, wenn sich Engstellen in den feinen Herzkranzgefäßen bilden, die das Muskelgewebe des Herzens mit Nährstoffen beliefern. Denn reißt eine Ablagerung auf, bildet sich an der Stelle ein Gerinnsel, das das Blutgefäß komplett verstopfen kann. Es kommt zum Herzinfarkt: Das Gewebe wird nicht mehr ausreichend versorgt und stirbt ab.

Ein Herzinfarkt ist ein absoluter Notfall. Bei möglichen Anzeichen eines Herzinfarkts sollten Sie nicht zögern, den Notarzt (112) zu rufen. Die wichtigsten Warnhinweise sind intensive Brustschmerzen, die auch auf andere Körperbereiche ausstrahlen können, sowie ein beklemmendes oder Enge-Gefühl in der Brust. Sie können mit kaltem Schweiß, Schwächegefühlen oder Blässe einhergehen. Ein Herzinfarkt kann sich aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich zeigen, die Beschwerden sind nicht immer eindeutig. Zum Beispiel können Schmerzen manchmal auch fehlen.

Weitere Herz-Kreislauf-Leiden

Ein Herzinfarkt ist nicht die einzige gefährliche Erkrankung des Gefäßsystems. Eine Herzschwäche ist etwa oft die Folge von Bluthochdruck oder eines Infarkts. Bei dieser büßt das Herz einen Teil seiner Pumpkraft ein. Betroffene geraten oft schon bei leichten Anstrengungen schnell aus der Puste. Ablagerungen in einer der beiden Halsschlagadern oder in den kleinen Gefäßen des Gehirns können einen Schlaganfall auslösen.

Einige Risikofaktoren für Herzkrankheiten wie das Alter oder Geschlecht lassen sich nicht beeinflussen. Viele dagegen schon. Folgende Tipps helfen, Herz und Gefäße gesund zu halten:

1. Gesund ernähren

Eine herzgesunde Ernährung sieht in etwa so aus: Viel Obst und Gemüse auf den Teller, dafür wenig tierische Fette in Form von Käse oder rotem Fleisch. Besser sind ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen oder Fisch.

2. Viel bewegen

Wer sich regelmäßig bewegt, kann damit seine Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte günstig beeinflussen. Außerdem verbessert er die Durchblutung des Herzmuskels. Am besten mehrmals pro Woche aktiv sein. Wichtig: Wer zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder Sport treiben möchte oder bereits Vorerkrankungen hat, sollte sich unbedingt von einem Arzt untersuchen und zum richtigen Pensum beraten lassen.

3. Auf den Blutdruck achten

Zu hoher Druck schadet den Wänden der Gefäße. Wer Bluthochdruck hat, sollte deshalb unter ärztlicher Anleitung versuchen, seine Werte zu senken.

4. Nicht rauchen

Der regelmäßige Griff zur Zigarette fördert Bluthochdruck sowie Ablagerungen an den Gefäßwänden. Die gute Nachricht: Wer seine Finger vom Glimmstängel lässt, bei dem bessert sich das Herzinfarkt-Risiko schnell wieder. Deshalb lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufhören!

5. Abnehmen

Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Bringt jemand zu viele Kilos auf die Waage, sollte er deshalb nach Möglichkeit abspecken, am besten unter ärztlicher Aufsicht.

6. Gute Blutzuckerwerte

Bei einem gestörten Zuckerstoffwechsel sammelt sich vermehrt Traubenzucker (Glukose) im Blut an. Langfristig kann das Ablagerungen an den Gefäßwänden fördern. Wer unter der Zuckerkrankheit Diabetes leidet, sollte diesen fachgerecht behandeln lassen und auf gute Werte achten.

7. Gute Cholesterinwerte

Vor allem erhöhte LDL-Cholesterin-Werte gelten als Risikofaktor für eine Arterienverkalkung. Mit der richtigen Ernährung und mit Bewegung (siehe oben) sowie gegebenenfalls Medikamenten lässt sich das Herz-Kreislauf-Risiko günstig beeinflussen.

8. Für Entspannung sorgen

Auch die Psyche spielt eine Rolle. Dauerstress kann das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Wer sich häufig gestresst fühlt, sollte die Ursachen ergründen, und sie, wenn möglich, beseitigen. Da sich Stress nicht immer vermeiden lässt, lohnt es sich, einen neuen Umgang damit zu lernen. Entspannungstechniken können dabei helfen.

9. Regelmäßig zur Vorsorge

Schäden an den Gefäßen sind tückisch: Sie verursachen oft lange keine Beschwerden. Erste Hinweise kann der Gesundheits-Checkup beim Arzt geben, den die gesetzlichen Kassen ab einem Alter von 35 alle zwei Jahre bezahlen. Dabei fallen eventuell ungünstige Blutwerte oder Krankheiten auf. Betroffene können dann rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen.

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