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Die gute Nachricht vorweg: Altersflecken sind in den meisten Fällen harmlos. Dennoch sollte man sie im Auge behalten, vor allem wenn sich die Pigmentmale plötzlich verändern.

Wie entstehen Altersflecken?

Hinter den braunen Flecken versteckt sich eine Pigmentstörung in der Haut, die vor allem durch UV-Strahlung entsteht. Kein Wunder also, dass die Flecken da auftreten, wo viel Sonne hinkommt: im Gesicht, im Dekolleté und auf den Handrücken. Hellhäutige trifft es zudem häufiger als dunkelhäutige Menschen „und Frauen mehr als Männer“, sagt Dr. Anna Brandenburg, Dermatologin aus Hamburg. Was die Sonnenzeichen noch begünstigt: die Hautalterung, hormonelle Einflüsse sowie manche Arzneimittel wie etwa Präparate mit Johanniskraut, die die Haut lichtempfindlicher machen.

Die Melanozyten bilden ein bräunlich-schwarzes Farbpigment, das die Haut vor UV-Schäden schützt. Normalerweise erscheint die Haut gleichmäßig gebräunt. Bei Altersflecken wird zu viel Pigment gebildet, oder es verteilt sich ungleichmäßig.

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Cremes und Seren aus der Apotheke

Wen die Altersflecken stören, der kann sie mit Camouflage-Make-up oder einem Concealer abdecken. Außerdem helfen Cremes und Seren aus der Apotheke mit leicht aufhellender Wirkung. Ein neu entwickelter Tyrosinase-Hemmer hemmt das Enzym, das für die überschießende Melaninbildung (siehe Grafik oben) verantwortlich ist. Apothekerin Manuela Brückner aus Eckernförde setzt auf natürliche Inhaltsstoffe: „Ich empfehle Produkte mit einem hohen Anteil an Viniferin und Resveratrol aus Weinreben und Weinranken.“ Anwenderinnen sollten die Präparate konsequent über 52 Tage morgens und abends auftragen. „So lange benötigt die Haut, um sich vollständig zu regenerieren.“

Hilfe durch Laser und Peelings

Bei hartnäckigen Flecken kommen Wirkstoffe wie Tretinoin oder Azelain infrage, die die Hautärztin oder der Hautarzt verordnet. „Die Mittel können aufgrund ihrer hautschälenden Wirkung aber starke Hautirritationen auslösen“, warnt Brandenburg. Die Anwendung sollte daher nicht in den lichtintensiven Sommermonaten erfolgen und langsam über mehrere Wochen gesteigert werden. Brandenburg: „Begleitender Sonnenschutz ist selbst im Winter ein Muss!“

Auch spezielle Laserbehandlungen und chemische Peelings mit Phenol oder hochkonzentrierter Trichloressigsäure, die ausschließlich von Dermatologinnen oder Dermatologen durchgeführt werden dürfen, sollen die Flecken abmildern. Doch darf man hier keine Wunder erwarten. „Eine zerstörte Zelllandschaft ist nicht mehr vollständig zu heilen“, sagt Hautärztin Brandenburg. „Man kann die Flecken verblassen lassen. Strahlt jedoch erneut Sonnenlicht darauf, werden die Verdunklungen mit der Zeit wieder intensiver.“

Check mit der ABCDE-Regel

Zur Hautkrebs-Früherkennung sollten Sie alle zwei Jahre zum Screening gehen. Und Pigment- und Muttermale regelmäßig selbst kontrollieren! Bei diesen Alarmzeichen ärztlichen Rat suchen:

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Interview: „Ganzjährig hohen Lichtschutz“

Nachgefragt bei Dr. Anna Brandenburg, Dermatologin und Hauttumor-Expertin mit eigener Praxis in Hamburg:

Ob Peeling oder Laserbehandlung bei der Dermatologin oder dem Dermatologen: Was sollten Betroffene dabei beachten?

Ästhetische Behandlungen sind keine Kassenleistung und beinhalten meist mehrere Sitzungen. Sowohl chemische Peelings als auch Laserbehandlungen kosten ab 120 Euro pro Sitzung. Anschließend sollte die behandelte Stelle über mehrere Wochen mit UV-Faktor 50 geschützt werden.

Kommen die Flecken wieder?

Theoretisch ja. Deshalb empfehle ich meinen Patientinnen und Patienten, für Gesicht, Hals und Hände ganzjährig eine Tagespflege mit Schutzfaktor 30 zu verwenden. Lange Sonnenbäder am besten vermeiden. Das bewahrt auch vor anderen Hautschäden.

Wann sollte ich Altersflecken ärztlich checken lassen?

Immer dann, wenn die Flecken eine der ABCDE-Unregelmäßigkeiten aufweisen. Oder wenn ein brauner Fleck ganz plötzlich auftritt. Dahinter kann sich eine Unterform des schwarzen Hautkrebses verbergen.

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