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Kurz zusammengefasst

Beim Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall untersucht der Arzt oder die Ärztin den oder die Betroffene und testet die Funktion möglicherweise beeinträchtigter Nerven. Ein MRT ist nicht immer nötig, aber beispielsweise dann angezeigt, wenn Funktionsausfälle vorliegen, ein Unfall vorausging oder die Beschwerden trotz geeigneter Behandlung nicht verschwinden.

Anamnese

Vermutlich nimmt der Arzt oder die Ärztin zunächst eine ausführliche Anamnese vor. Das heißt, er oder sie lässt sich die Symptome schildern und stellt gezielte Fragen:

  • Wo tritt der Schmerz auf?
  • Wie lässt er sich beschreiben?
  • Seit wann besteht er? Ging ein Unfall oder eine Verletzung voraus?
  • Verstärkt oder verringert sich der Schmerz bei bestimmten Bewegungen oder zum Beispiel beim Niesen? Was ist in Ruhe?
  • Welche Vorerkrankungen gibt es? Welche Medikamente nimmt die betroffene Person ein?
  • Sind weitere Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln, Lähmungen, Kraftverlust, Probleme beim Stuhlgang, Wasserlassen oder mit der Potenz oder aber Fieber aufgetreten?

Neurologische Untersuchung bei Bandscheibenvorfall

Anschließend nimmt der Arzt oder die Ärztin einige Untersuchungen vor. Damit wird unter anderem geprüft, ob es Hinweise auf eine beeinträchtigte Nervenfunktion gibt. Anhand der Untersuchungen kann der Arzt oder die Ärztin auch Hinweise darauf bekommen, welche Nervenwurzeln durch die Bandscheibe unter Druck geraten sein könnten. Daraus lässt sich eventuell schließen, auf welcher Höhe der Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel-, Brustwirbel- oder Halswirbelsäule aufgetreten ist. Der Arzt oder die Ärztin testet dafür unter anderem die Kraft und Muskelfunktion und sowie die Reflexe.

Reflex-Test: Der Arzt untersucht so die Funktion von Muskeln und Nerven.

Reflex-Test: Der Arzt untersucht so die Funktion von Muskeln und Nerven.

Bildgebung: Ein MRT kann weiterhelfen

Sicher feststellen lässt sich ein Bandscheibenvorfall durch bildgebende, radiologische Verfahren. Besonders geeignet ist eine Magnetresonanztomografie (MRT). Ein MRT ist jedoch nicht bei jedem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall notwendig. Wenn aber Hinweise auf ausgefallene Nervenfunktionen vorliegen, ein Unfall oder eine Verletzung vorausging oder aber Rückenschmerzen trotz entsprechender Behandlung nach mehreren Wochen noch weiter anhalten, wird der Arzt oder die Ärztin eine entsprechende Untersuchung anfordern. Manchmal wird statt einer Magnetresonanztomografie auch eine Computertomografie (CT) gemacht. Ein Grund dafür kann etwa sein, dass bei einem Patienten Gegenanzeigen für ein MRT vorliegen.