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Kurz zusammengefasst

Die Leiste befindet sich zwischen dem unteren, seitlichen Bauch und dem Oberschenkel. Dort liegen Lymphknoten im Gewebe unter der Haut. Normalerweise sind die Knötchen nicht größer als etwa einen Zentimeter. Sie können aber vorübergehend anschwellen und auch etwas schmerzen, wenn sie zum Beispiel eine Infektion bekämpfen. Hinter Lymphknotenschwellungen können viele Ursachen stecken. Deshalb sollten vergrößerte Lymphknoten vorsichtshalber ärztlich abgeklärt werden, vor allem, wenn weitere Symptome dazukommen.

Im Körper gibt es mehrere Hundert Lymphknoten. Sie gehören zum Immunsystem. Die linsen- bis bohnenförmigen Knoten liegen an den Lymphbahnen. Lymphknoten filtern Krankheitserreger sowie Zelltrümmer aus der Lymphe heraus und aktivieren Abwehrzellen.

An manchen Stellen liegen Lymphknoten in Gruppen – zum Beispiel die Lymphknoten am Hals, in den Achseln oder in der Leistenregion.

Welche Ursachen haben Lymphknotenschwellungen in der Leiste?

Die Lymphknoten in der Leiste sind auch bei Gesunden oft als kleine, schmerzlose Knubbel unter der Haut tastbar. Normalerweise sind sie nicht größer als etwa einen Zentimeter.

Vergrößern sich die Lymphknoten, kann das zum Beispiel darauf hindeuten, dass sie gerade besonders aktiv sind, weil sie zum Beispiel eine Infektion bekämpfen. Oft schmerzen sie dann auch ein bisschen. Leistenschmerzen oder Leistenschwellungen sind aber nicht immer auf geschwollene Lymphknoten zurückzuführen, sondern können viele weitere Auslöser haben.

Örtliche Lymphknotenschwellung

Schwillt ausschließlich eine Gruppe von Lymphknoten an einem bestimmten Ort an, liegt die Ursache häufig im jeweiligen Einzugsbereich dieser Knoten. Bei Leistenlymphknoten umfasst das Einzugsgebiet vor allem die Beine und Füße, die äußeren Geschlechtsorgane von Frau und Mann, das Gesäß, Abschnitte des Analkanals und den unteren Bauch.

Für vergrößerte Lymphnoten in der Leiste kommen viele Ursachen infrage, zum Beispiel

Eher selten handelt es sich bei geschwollenen Leistenlymphknoten um Anzeichen einer Krebserkrankung. Oft ist die Lymphknotenschwellung dann eher schmerzlos. Eventuell kommen weitere Symptome dazu.

Hinweis: Die Aufzählung möglicher Ursachen ist nicht komplett. Es handelt sich nur um einige Beispiele.

Lymphknotenschwellung an mehreren Körperstellen

Manchmal schwellen Lymphknoten nicht nur in der Leiste an, sondern gleichzeitig auch an weiteren Körperstellen, beispielsweise vergrößern sich auch Lymphknoten am Hals. Das deutet eher auf eine Krankheit hin, die den ganzen Körper betrifft. Beispiele sind die Masern oder die Epstein-Barr-Virusinfektion Mononukleose. Aber auch weitere Ursachen kommen infrage.

Eher selten steckt hinter Lymphknotenschwellungen an mehreren Körperstellen eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems, ein malignes Lymphom. Oft sind die vergrößerten Lymphknoten dann eher nicht schmerzhaft. Eventuell treten zusätzliche Symptome auf wie Fieber, Nachtschweiß oder ungewollter Gewichtsverlust. Diese Beschwerden können aber auch andere Auslöser haben.

Hinweis: Auch diese Liste möglicher Ursachen ist nicht komplett. Es handelt sich nur um einige Beispiele.

Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Wer bemerkt, dass die Leistenlymphknoten auffällig vergrößert sind, sollte sich vorsichtshalber ärztlich untersuchen lassen. Das gilt vor allem, wenn

  • zusätzliche Symptome wie beispielsweise Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust auftreten.
  • die Schwellung anhält oder weiter zunimmt
  • die Lymphknoten schlecht verschiebbar oder hart sind
  • Lymphknoten an weiteren Körperstellen anschwellen

Erste Anlaufstelle ist meistens die hausärztliche Praxis. Die Ärztin oder der Arzt kann untersuchen, ob es sich tatsächlich um vergrößerte Lymphknoten handelt, oder ob die Leistenschwellung womöglich eine andere Ursache hat – und welche Therapie infrage kommt. Nicht in jedem Fall ist der genaue Auslöser einer Lymphnotenschwellung feststellbar.

Was hilft bei Lymphknotenschwellungen in der Leiste?

Es gibt zahlreiche Gründe für geschwollene Leistenlymphknoten. Hat die Ärztin oder der Arzt die genaue Ursache ermittelt, entscheidet sich, ob eine Behandlung nötig ist und was sie gegebenenfalls beinhaltet.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.


Quellen:

  • Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH): S1-Leitlinie Lymphknotenvergrößerung. Leitlinie: 1997. https://register.awmf.org/... (Abgerufen am 29.01.2024)

  • Schneider A: Katzenkratzkrankheit. Pschyrembel Online: https://www.pschyrembel.de/... (Abgerufen am 28.02.2024)
  • Hollstein A: Inguinale Lymphknotenvergrößerung. Pschyrembel Online: https://www.pschyrembel.de/... (Abgerufen am 13.03.2024)
  • Ferrer R L, MD, MPH: Evaluation of peripheral lymphadenopathy in adults. Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. https://www.uptodate.com: https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 19.03.2024)
  • McClain K L, MD, PhD: Peripheral lymphadenopathy in children: Evaluation and diagnostic approach. Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. https://www.uptodate.com : https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 19.03.2024)