Corona: Tipps für den Wocheneinkauf
Immer noch ist es besser, so selten wie möglich zum Einkaufen zu gehen. So gelingt der Wocheneinkauf.
Seit Ende April gibt es in den meisten Bundesländern die Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Das wirft aber die zentrale Empfehlung, möglichst Abstand zu halten, nicht über Bord. Es ist weiterhin günstiger, einmal die Woche einen größeren Vorrat einzukaufen, als täglich zu besorgen, was gerade aus ist. Senioren sollten weiterhin lieber nicht selbst einkaufen gehen, sondern jemanden bitten, es für sie zu tun. Umso besser, wenn der Einkauf gut vorbereitet ist.
Speiseplan aufstellen
Gehen Sie die Woche durch, und halten Sie schriftlich fest: Was frühstücken Sie? Was möchten Sie mittags kochen? Was soll es zum Abendbrot geben? Soll es Snacks zwischendurch geben? Wichtig: Bleiben Sie realistisch. Wer bisher einmal am Tag gekocht hat, wird es jetzt sehr wahrscheinlich nicht zweimal täglich tun. Und bitte kein falscher Ehrgeiz! Neues ausprobieren oder aufwendige Gerichte zubereiten sollten Sie nur, wenn Sie das wirklich gern tun. Halten Sie sich ruhig an gewohnte Rezepte, das vertraute Essen vermittelt ein Stück Normalität, und die kann sehr wohltuend sein. Orientieren Sie sich bei Ihrer Planung auch an der Haltbarkeit der Zutaten (siehe Bildergalerie). Und sehen Sie auch ein Reserverezept aus Zutaten aus dem Vorrat wie Nudeln, Dosentomaten, TK-Fisch oder -Gemüse vor. Das ist sinnvoll, falls ein geplantes Gericht rausfällt, weil es die benötigten Zutaten dafür gerade nicht oder – zum Beispiel bei Gemüse – nicht in guter Qualität gibt.
Planungshilfe für den Wocheneinkauf

Gemüse
- Kühlschrankverträgliches Gemüse bitte ins Gemüsefach. Das sind zum Beispiel Blattgemüse, Salat, Pilze, Kohl, grüne Bohnen, Lauch, Wurzelgemüse wie Möhren und Sellerie.
- Kälteempfindliches Gemüse können Sie bei Raumtemperatur lagern. Dazu gehört Fruchtgemüse (Gurke, Tomate, Paprika, Zucchini, Aubergine).
- Verbrauchen Sie Blattgemüse wie Salat oder Spinat, ebenso Spargel und Pilze zu Beginn der Woche. Fruchtgemüse hält sich kühl einige Tage, Kohl, Lauch und Wurzelgemüse schmecken auch nach einer Woche noch.

Obst
- Kühlschrankverträgliches Obst gehört ins Gemüsefach. Das sind zum Beispiel Beeren, Aprikosen, Feigen, Kirschen und Trauben.
- Kälteempfindliches Obst verträgt auch Raumtemperatur. Dazu gehören Bananen, Zitrusfrüchte (Grapefruit, Orange & Co.) und andere Südfrüchte (Ananas, Mango, Papaya, Melonen).
- Essen Sie Beeren zuerst. Steinobst wie Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen hält sich 2 bis 3 Tage. Südfrüchte, Zitrusfrüchte, Äpfel und Birnen halten deutlich länger.

Brot
- Lagern Sie Brot trocken, zum Beispiel in einem Steinguttopf oder einer Edelstahlbox – den angeschnittenen Laib mit der Schnittfläche nach unten stellen. In einen Gefrierbeutel verpackt eignet Brot sich auch zum Einfrieren: Vorgeschnittenes Brot etwa eine Stunde vor dem Essen scheibenweise entnehmen, damit es auftauen kann. Sofort verfügbar ist Toast, der tiefgefroren in den Toaster kann.
- Weißbrot schmeckt frisch am besten. Je mehr Roggen ein Brot enthält und je höher sein Vollkornanteil ist, desto länger hält es sich, ohne auszutrocknen – ein Roggenschrotbrot etwa eine Woche. Knäckebrot durch seinen geringen Wassergehalt bis zu mehreren Monaten (siehe Mindesthaltbarkeitsdatum).

Fleisch
- Fleisch und Wurst gehören in den unteren Bereich des Kühlschranks, dort ist es am kältesten. Zum Schutz vor Austrocknung und Geschmacksveränderungen Fleisch in Porzellan- oder Edelstahlschüssel geben und mit Teller oder Folie abdecken. Industriell Verpacktes eingepackt lassen.
- Verbrauchen Sie Hackfleisch innerhalb von 8 Stunden, verpacktes Hackfleisch innerhalb des aufgedruckten Verbrauchsdatums. Stückig geschnittenes Fleisch (z.B. Geschnetzeltes) innerhalb 1 Tages zubereiten, Geflügel innerhalb von 1 bis 2 Tagen, größere Fleischstücke vom Schwein innerhalb von 2 bis 3 Tagen, vom Rind oder Kalb innerhalb von 3 bis 4 Tagen. Bei abgepackter, ungeöffneter Ware das Verbrauchsdatum auf keinen Fall überschreiten.

Wurst
- Aufbewahrung: im unteren Bereich des Kühlschranks. Wurst von der Bedientheke (nach Sorten getrennt) in dicht schließbare Plastikdosen umpacken.
- Frischwurst hält sich 2 bis 4 Tage, außer Kochschinken (3 bis 5 Tage) und Salami bzw. Rohschinken (2 Wochen). Ungeöffnet hält sich abgepackte Ware länger – siehe Mindesthaltbarkeitsdatum.

Fisch
- Fisch lagert am besten im unteren Bereich des Kühlschranks, wo es am kältesten ist. Fisch von der Bedientheke in ein neutrales Gefäß legen, mit Folie und idealerweise einem Kühlakku abdecken. Fisch aus dem Kühlregal in der Verpackung lassen und mit einem Kühlakku abdecken. Tiefkühlfisch verlangt nach einem 3-Sterne-Fach (- 18 °C) oder kälter.
- Bereiten Sie frischen Fisch am Tag des Einkaufs zu. Geräucherter Fisch hält sich bis zu 3 Tagen. Bei Tiefkühlware gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Milchprodukte inklusive Käse
- Lagerung: Milch, Quark und Joghurt auf mittlerer Höhe im Kühlschrank, Käse auf der obersten Ablage. Die ideale Verpackung für Käse ist das Spezialpapier von der Bedientheke.
- Einmal geöffnet hält sich Milch etwa 5 Tage, Joghurt 4 bis 6 Tage, Quark 7 Tage. Für Ungeöffnetes gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum.
- Weichkäse hält sich etwa 4 bis 10 Tage, Schnittkäse ungefähr 10 bis 14 Tage, Hartkäse bis 3 Wochen (jeweils am Stück), geschnittener Käse hält sich bis zu 7 Tagen, abgepackte, ungeöffnete Ware laut Mindesthaltbarkeitsdatum.

Eier
- Der richtige Platz für Eier ist die Kühlschranktür.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum steht auf dem Eierkarton.

Trockenwaren
- Lagern Sie Reis, Nudeln, Mehl, Müsli und getrocknete Hülsenfrüchte originalverpackt, in Gläsern oder Dosen trocken, kühl, dunkel und geruchsneutral, zum Beispiel in Ihrem Küchenschrank. Gleiches gilt für Nüsse und Samen, aber auch für Kaffee, Tee und Kakao.
- Diese Waren halten sich meist mehrere Monate (siehe Mindesthaltbarkeitsdatum), Sie können sie also ganz flexibel einsetzen.

Essig und Öl
- Speiseöl, ob verschlossen oder angebrochen, dunkel lagern, bei maximal 20 °C. Essig sollte einmal angebrochen im Kühlschrank stehen, verschlossene Flaschen vertragen Zimmertemperatur.
- Angebrochen ist Raps- und Olivenöl 4 bis 8 Wochen haltbar, Leinöl deutlich kürzer. Essig hält sich fast unbegrenzt, die angebrochene Flasche innerhalb von 2 Monaten aufbrauchen.
Einkaufsliste schreiben
Von Ihrem Speiseplan leitet sich direkt die Einkaufsliste ab. Denken Sie auch an Basiszutaten wie Eier, Mehl, Butter, Essig und Öl, Salz, Zitronen. Süßes ist nicht tabu. Überlegen Sie, wann Sie sich was gönnen wollen, und setzen Sie es auf Ihre Liste. Lebensmittel am besten gruppieren nach Gemüse/Obst, Milch/produkten, Fleisch/Wurst usw. und idealerweise in der Reihenfolge, wie sie auch in Ihrem Supermarkt angeordnet sind. Dann dauert der Einkauf nicht unnötig lange.
Stoßzeiten vermeiden
Leider sind die Gänge im Supermarkt oft eng, das erschwert das Ausweichen. Wenn Sie selbst einkaufen gehen müssen, versuchen Sie auf jeden Fall, die Stoßzeiten zu vermeiden. Sicher haben Sie schon Erfahrungen gesammelt und wissen, wann in Ihrem Supermarkt am wenigsten los ist.
Bei der Einkaufsliste bleiben
Kaufen Sie keine Lebensmittel, nur weil sie gerade sehr gefragt sind. Die Lebensmittelversorgung ist garantiert, wie Politik und Handel versichern. Vorräte für etwa 2 Wochen zuhause zu haben, ist vernünftig. Mehr muss es aber nicht sein. Hamstern ist nicht nötig und unsozial. Lassen Sie sich nicht von Süßem verführen, packen Sie nur in Ihren Einkaufswagen, was auf Ihrer Liste steht.
Lebensmittel zuhause zügig einräumen und nach Haltbarkeit verbrauchen
Wie Sie Möhren, Mandeln, Müsli, Milch & Co. richtig lagern und bis wann Sie sie verbrauchen sollten, finden Sie in unserer Bildergalerie.
Nach dem Einkauf ist vor dem Einkauf
Haben sich Speiseplan und Einkaufszettel bewährt? Wo gab es Schwierigkeiten? Haben Sie Ihren Appetit realistisch eingeschätzt? Waren auch Basiszutaten in ausreichender Menge da? Nutzen Sie Ihre Erfahrung für die kommende Woche!